Die Lebensmittelindustrie will in erster Linie Geld verdienen, dabei stehen nicht unbedingt für den Verbraucher gesunde Produkte im Mittelpunkt, sondern hochverarbeitete Lebensmittel die oft signifikante Mengen an Zuckern und Fetten enthalten. Neben Problemen mit dem Gewicht, den ein erhöhter Zuckerkonsum mit sich bringen kann, leidet auch oft die Zahngesundheit. Oft sogar schon im frühen Kindesalter, bei den Milchzähnen.
Zucker halt viele Namen
Bei Süßigkeiten und Limonaden sollte jedem einleuchten, dass diese einen enorm hohen Zuckeranteil enthalten. Doch oft steckt er auch zusätzlich in Lebensmitteln, von denen man es im ersten Moment nicht erwartet. Oft wird er auf der Zutatenliste getarnt unter Fachbegriffen aus der organischen Chemie: Saccharose, Fructose, Glukosesirup, Maltose oder Laktose. Oder wahlweise gesund klingend, aber eben trotzdem einfach Zucker: Fruchtzucker, Gerstenmalzextrakt oder Rohrzucker. Rechtlich ist diese Art von Verklausulierung zulässig, da die Zutaten korrekt angegeben sind, nur kann bei weitem nicht jeder Verbraucher diese Begriffe richtig verstehen. Hinzu kommt, dass oft mehrere verschiedene Arten von Zuckern enthalten sind, was die Angaben noch verwirrender macht.
Auch wenn die natürliche Süße aus Früchten im ersten Moment nach gesunder, unbehandelter Natur klingen mag, es ist einfach nur Zucker.
Zucker und die Zähne
Eigentlich macht Zucker im Mund für sich genommen erst einmal nichts Negatives. Zucker greift die Zähne nicht an. Allerdings findet sich im Mund eine Vielzahl an Bakterien, für die Zucker der perfekte Nährboden ist, unter ihnen die Bakterien die Karies auslösen. Was dann passiert, ist eine Art kleiner Teufelskreis: Die Bakterien verarbeiten den Zucker, dabei entsteht Säure, der PH Wert im Mund bewegt sich in den sauren Bereich. Dadurch wird der Zahnschmelz angegriffen, quasi Stück für Stück weggeätzt. An Stellen im Mund, an denen die bakterienhaltigen Beläge schlechter entfernt werden können oder bei generell schlechter Mundhygiene, kann sich so Karies bilden, die Bakterien fressen sich in den Zahn.
Neben dem regelmäßigen, gewissenhaften Putzen der Zähne ist auch der regelmäßige Zahnarztbesuch wichtig. Wie bei vielen Dingen gilt: Je früher ein Problem erkannt wird, desto unkomplizierter die Behandlung. Ein weiterer Baustein der Vorsorge ist die professionelle Zahnreinigung, bei der Beläge und Verfärbungen entfernt werden, also die Lebensräume der schädlichen Bakterien zerstört werden.
Gesetzliche Regelungen
Verpflichtend ist lediglich die Angabe der Zutaten sowie des Gesamtzuckergehalts, für viele Konsumenten ein eher abstrakter Wert. Die Zuckerindustrie argumentiert in der aktuellen Diskussion um eine Zuckersteuer, dass Zucker nicht alleine für Übergewicht und gesundheitliche Probleme verantwortlich ist. Was zwar nicht falsch ist, aber etwas an Whataboutism erinnert, denn auch wenn eine extra Steuer auf Zucker nicht das Problem ungesunder Ernährung löst, sie wäre ein Baustein zur Steuerung. Alleine sicher nicht zielführend, aber zumindest ein erster Schritt um die Lebensmittelindustrie zum Umdenken zu bewegen.